Von der Typisierung bis zur Transplantation
Empfänger
Patient

Diagnose

Bei dem Patienten wurde eine Erkrankung des blutbildenden Systems, wie z.B. eine Leukämie, diagnostiziert. Bisherige Therapieversuche waren nicht erfolgreich. Deshalb ist nun eine Blutstammzellspende erforderlich.
HLA-Typisierung

Zunächst werden die HLA-Merkmale des Patienten und seiner Familie bestimmt um festzustellen, ob es einen passenden Spender in der Familie gibt.
Spendersuche

Wenn kein Familienspender vorhanden ist, wird durch die Sucheinheit über das ZKRD die nationale und internationale Suche nach einem nicht-verwandten Spender eingeleitet. Das ZKRD vergleicht die HLA-Merkmale des Patienten mit denen der Spender und erstellt so Matchlisten mit potentiell passenden Spendern.
Spenderauswahl

Gemeinsam mit der Sucheinheit wählt der behandelnde Arzt aus der Matchliste Spender aus, bei denen weiterführende Untersuchungen, wie z.B. die Bestimmung weiterer Gewebemerkmale, durchgeführt werden sollen. Wird dabei ein geeigneter Spender gefunden, werden noch einmal die HLA-Merkmale von Patient und Spender auf Übereinstimmung überprüft. Erst wenn die Übereinstimmung bestätigt wurde, der Spender der Spende zugestimmt hat und die weitere Spenderuntersuchung erfolgreich verlaufen ist, darf gespendet werden.
Aufklärungsgespräch

Der Patient wird über den Ablauf der Transplantation genauestens aufgeklärt und gibt sein Einverständnis dazu.
Vorbehandlung

Bei der Vorbehandlung wird sichergestellt, dass der Patient keine Infektionsherde hat, die in der kritischen Zeit nach der Transplantation zu Problemen führen könnten.
Konditionierung

Je nach Erkrankung wird eine hochdosierte Chemotherapie durchgeführt, evtl. in Kombination mit einer Ganzkörperbestrahlung. Dabei werden die kranken Zellen zerstört und gleichzeitig das Abwehrsystem unterdrückt, um Abstoßungsreaktionen nach der Transplantation zu vermeiden.
Transplantation

Die eigentliche Übertragung der Blutstammzellen ist verblüffend einfach: Sie werden wie eine Blutkonserve als Infusion verabreicht. Die Zellen finden ihren Weg ins Knochenmark von selbst und wachsen dort an. Erst nach zwei bis vier Wochen gibt es erste Anhaltspunkte dafür, dass die neuen Blutstammzellen ihre Aufgabe erfüllen und gesunde Blutzellen bilden.
Spender

Spender
Am Beginn steht die Entscheidung, sich als Spender in einer Spenderdatei registrieren zu lassen.

Blutprobe
Auf einer Typisierungsaktion, bei einem Blutspendetermin oder beim Hausarzt lässt sich der Spender, nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung, eine Blutprobe entnehmen.

HLA-Typisierung
Aus der Blutprobe des Spenders werden die HLA-Merkmale (Gewebemerkmale) bestimmt. Diese Werte müssen mit denen eines patienten übereinstimmen, damit es zu keinen Abstoßungsreaktionen kommt.

Datenweiterleitung
Das Typisierungsergebnis und weitere für die Suche relevanten Daten werden von den Spenderdateien an das ZKRD weitergeleitet. Die persönlichen Daten der Spender verbleiben bei der Spenderdatei. Im ZKRD laufen alle Daten zusammen und stehen von hier aus für alle Patienten weltweit zur Verfügung. Das ZKRD vergleicht die HLA-Merkmale des Patienten mit denen der Spender und erstellt so Matchlisten mit potentiell passenden Spendern.

Bestätigungstest
(Confirmatory Typing, CT)
Wurde ein geeigneter Spender gefunden, werden zur Sicherheit noch einmal die HLA-Merkmale von Spender und Patient auf Übereinstimmung überprüft. Für eine erfolgreiche Transplantation sollten möglichst alle 10 von den 10 relevanten Gewebemerkmalen übereinstimmen. Bei Übereinstimmung wird der Spender für den Patienten reserviert.

Aufklärungsgespräch
Die Spenderdatei klärt den Spender über den Ablauf der Stammzellspende umfassend auf. Der Spender erklärt noch einmal sein Einverständnis zur Spende.

Voruntersuchung
Körperliche Untersuchung
Bei der körperlichen Untersuchung wird sichergestellt, dass der Spender ohne Gefahr für seine Gesundheit spenden kann.
Laboruntersuchung
Gleichzeitig wird die Blutprobe des Spenders auf möglicherweise durchgemachte Infektionen untersucht, die die Genesung des Empfängers beeinträchtigen könnten. Sind alle Untersuchungsergebnisse zufriedenstellend, steht einer Spende nichts mehr im Wege.

Mobilisierung
Vor der peripheren Blutstammzellentnahme wird dem Spender ein Wachstumsfaktor (G-CSF), der die Stammzellen aus dem Knochenmark ins periphere Blut ausschwemmt verabreicht. Jetzt sollte der Spender seine Bereitschaft zur Spende nicht mehr zurückziehen, denn der Patient würde ohne Übertragung der gesunden Blutstammzellen sterben.

Stammzellentnahme
Periphere Blutstammzellenentnahme
Die Entnahme der Stammzellen (Blutstammzellapharese) aus dem Venenblut dauert in der Regel zwischen 4 und 5 Stunden. In einigen Fällen muss sie am nachfolgenden Tag wiederholt werden.
Knochenmarkspende
Bei einer Knochenmarkspende wird dem Spender unter Vollnarkose etwa ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenkamm entnommen. Hierfür wird de Spender für ein paar Tage stationär in einem Krankenhaus aufgenommen.
Info: Um mehr über die einzelnen Schritte zu erfahren, klicken Sie bitte einfach auf das entsprechende Bild.