Mitte September konnte am Frankfurter Flughafen seit März die 100. Stammzellspende eines deutschen Spenders nach Australien geflogen werden. Aufgrund der weltweiten Einschränkungen des Flugverkehrs während der Pandemie musste das ZKRD auf weitreichende Maßnahmen zugreifen, um weiterhin Leukämie-Patienten auf der ganzen Welt mit Stammzellspenden versorgen zu können.

Seit die Corona-Pandemie den weltweiten Flugverkehr weitestgehend lahmgelegt hat, ist es eine logistische Herausforderung, dass die wertvolle Fracht rechtzeitig am Zielort ankommt. Daher musste das ZKRD und seine Kooperationspartner Wege finden, um die Versorgung von Patienten weiterhin sicherzustellen. Die Lösung fand man in einer Kryokonservierung der Stammzellspenden und der Nutzung von Frachtflugzeugen anstelle gewöhnlicher Linienflüge. Da Frachtmaschinen in der Regel länger für die Flugstrecke benötigten, musste die begrenzte Lebensdauer der Stammzellspenden künstlich verlängert werden. Durch das Einfrieren wird sichergestellt, dass die Zellen bis zur Ankunft beim Patienten funktionsfähig bleiben und der Patient seine Transplantation erhalten kann.

Während der letzten Monate ist es so nicht nur gelungen 111 Stammzellspenden nach Australien zu fliegen, sondern auch zehn nach Südafrika und 16 in das noch weiter entfernte Neuseeland. Zusätzlich organisiert das ZKRD auf Anfrage auch für andere europäische Länder wie z. B. Frankreich, Italien, Spanien und Polen die Transporte der kryokonservierten Blutstammzellen nach Übersee.

Das ZKRD möchte sich herzlich bei allen Partnern, insbesondere des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg – Hessen in Frankfurt am Main und der Firma Cellex in Köln, die die Kryokonservierung der Spenden ermöglichen, bedanken. „Ohne die enge Zusammenarbeit wäre es während der letzten Monate nicht möglich gewesen, die dringend benötigten Spenden den Patienten zukommen zu lassen“, so Geschäftsführer Joannis Mytilineos, „Im Hinblick auf die nächsten Monate und dem Aufkommen der zweiten Pandemiewelle, werden wir sowie unsere Partner natürlich alles daran setzen, weiterhin so vielen Patienten wie möglich die Chance auf ein neues Leben zu ermöglichen.“